Sergej Prokofiew PETER UND DER WOLF

Staatstheater Kassel, Premiere: 4. Januar 2007

 

BESETZUNG

 

Musikalische Leitung: Jens Troester/Alexander Hannemann/Deniola Kuraja

Regie/Moderation: Lisa Marie Küssner

Moderation: Gina Schwarzmaier/Anne Breitenberger

Bühne und Kostüme: Judith Patricia Schenk

Erzähler: Peter Elter/Björn Bonn

 

Die Rollen von Peter, Großvater, Ente, Vogel, Katze, Wolf, 2 Wasserwellen und die der beiden Jäger wurden innerhalb der Vorstellung stets aus dem Kinderpublikum neu besetzt.

 

 

KRITIK

Kritik HNA vom 5.1.2007:

 

EIN KLASSIKER FÜR KINDER

DAS STAATSTHEATER BIETET BEI DEN FAMILIENKONZERTEN EINE FRISCHE VERSION VON "PETER UND DER WOLF"

 

Kassel. Sergej Prokofjews musikalisches Märchen „Peter und der Wolf“ kann eine schrecklich biedere Angelegenheit sein. Zwar gehen die Melodien sofort ins Ohr, so trocken wie ein Ausschnitt aus dem Telefonbuch hört sich aber der Originaltext an. Klug war's für die Familienkonzerte des Kasseler Staatstheaters die launige Fassung des Komikers Loriot gewählt zu haben. Doch frisch und lustig waren die beiden nahezu ausverkauften Konzerte im Schauspielhaus nicht nur deswegen.

 

Eine Instrumentenkunde ohne Klassikdünkel präsentierten Mitglieder des Staatsorchesters und die kecke Moderatorin Gina Schwarzmaier, eine Mitarbeiterin des Orchesterbüros, die die Musiker mit Vornamen ansprach. Hornist Adrian blies dabei auch mal ein Solo auf dem Gartenschlauch und Fagottist Klaus-Dieter schlurfte müde daher. In „Peter und der Wolf“ charakterisieren ja die Instrumente die Akteure der Geschichte. Die Klarinette etwa steht für die Katze, die Oboe für die Ente und das Fagott eben für den Opa.

 

Der Clou dann der von Jens Troester dirigierten Aufführung, in der Peter Elter mit wirrem Haar einen clownesken Erzähler gab: Freiwillige aus dem Publikum waren ausgewählt worden, und nun spielten zehn Kinder kostümiert auf der Bühne, dabei kleine Anweisungen von Regisseurin Lisa Marie Küssner bekommend. Zwei Kinder stellten Teichwellen dar. Opa döste im Ohrensessel, und das muntere Vögelchen mit Schnabel und Brille guckte vom Apfelbaum hinab. Aufmerksam verfolgten die jungen Zuschauer das Geschehen und ihre erwachsenen Begleiter schwärmten: „Ach, wie süß!

Georg Pepl